14.
Juni 2012
Ich
war gestern auf dem Flugzeugträger "Yorktown". Zuerst habe ich in der Kantine ein Menue
von 1943 gegessen, aus einem gebrauchten und verbeulten
Blechgeschirr, aber gut und nahrhaft. Die „Yorktown“ ist ein Jahr
jünger als ich, und sie war im 2. Weltkrieg, in Vietnam und im
kalten Krieg im Einsatz. Sie hat Gefährlicheres erlebt als ich.
Fasziniert
haben mich die vielen Flugzeuge im Hangar und auf dem Flugdeck: heute
Schrott, aber immer noch interessant anzuschauen. Als ich dann im Cockpit eines
der Kampfflugzeuge sass, kam mir schon der Schweiss, als ich nur daran
dachte, dass ich damit mein Leben riskieren müsste.
Genau
so ging es mir auch, als ich in der Nachbildung eines kleinen
Dschungel - Stützpunktes in Vietnam war. Ich bin dankbar dafür,
dass ich meinen Dienst in der Schweizer Gummibootmarine leisten
durfte. Ich nahm mir wieder einmal vor, nie mehr über meinen Militärdienst zu
klagen.
Heute
bin ich über die 4.5 km lange Arthur Ravenel Brücke von Mount
Plaisant nach Charleston gegangen. Vor ein paar
Jahren, noch während dem Bau, haben die Einwohner es durchgesetzt, dass neben all den
Autofahrspuren auch ein Fussgänger- und Velostreifen erstellt wird.
Hier in Mount Plaisant leben Leute, von denen wir noch viel
lernen könnten. Auch beim Einkaufen und beim Gesundheitsverhalten.
Ich
war der einzige Fussgänger, aber sehr viele sind gejoggt oder fuhren
ein Rennvelo. Ich war auch der einzige mit Fotoapparat. Touristen
kennen das Trottoir nicht. Als alter Brückenbauer war ich total
fasziniert. Unter mir durch fuhr ein Containerschiff in den Hafen ein.
Seit einiger Zeit sehe ich mir bewusst die Schönen der AmerikanerInnen an. Das macht Spass.